Reizdarm
Ein Reizdarm ist von verschiedenen Symptomen und Beschwerden gekennzeichnet. Dazu gehören krampfartige
Bauchschmerzen, Stuhlunregelmäßigkeiten, abwechselnd Verstopfung und Durchfall, Blähungen, Druckgefühl
im Unterbauch sowie Völlegefühl.
Die Beschwerden treten meist nur tagsüber, selten nachts auf. Die
lästigen Symptome kehren immer wieder und halten über längere Zeit an.
Die Bezeichnung Reizdarm ist ein wenig irreführend, denn meist ist nicht nur der Dickdarm, sondern
auch der Dünndarm und der Magen von der Erkrankung des Verdauungstrakts betroffen. Manche bemerken
die Symptome nur bei Stresszuständen, andere wiederum haben derart mit wechselnden Beschwerden zu
kämpfen, dass ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl entsteht und sogar die Lebensqualität unter dem
Reizdarm leidet.
Da die Ursachen von Reizdarm bis heute nicht bekannt sind, werden die individuellen Beschwerden
therapiert. Ein Reizdarm ist keine schwere Erkrankung, auch wenn die Beschwerden den Betroffenen
sehr zu schaffen machen. Bei der Diagnose Reizdarm liegt zwar eine funktionelle Störung des
Verdauungstraktes vor, allerdings lässt sich keine organische Ursache für die Dysfunktion finden.
Bei einem Reizdarm handelt es sich nicht um eine psychische Störung, auch wenn die Verschlimmerung
der Beschwerden unter Stress dies vermuten ließe. Bei Menschen mit einem Reizdarm reagiert das
Verdauungssystem nur heftiger in Stresssituationen.
Verschiedene Ursachen können die Auslöser für einen Reizdarm sein. Dazu gehören zum Beispiel
eine falsche Ernährung mit viel Fett und wenig Ballaststoffen, eine Hypersensibilität der
Verdauungsorgane, erbliche Veranlagung, bestimmte Medikamente, hormonelle Einflüsse, aber
auch eine gestörte Immunabwehr und eine aus dem Gleichgewicht geratene Darmflora.
Bei manchen Menschen entwickelt sich ein Reizdarm nach einer bakteriellen Darminfektion
mit Schädigung der Darmflora oder als Reaktion auf eine Unverträglichkeit oder allergische
Reaktion auf bestimmte Nahrungsmittel wie Milchprodukte (Laktoseunverträglichkeit),
Zitrusfrüchte oder Kaffee. Auch bei einer Überbesiedelung des Darms mit Candida Albicans
kann es zu den o.a. Beschwerden kommen. Candida-Pilze leben im Darm fast jeden Menschens.
Mit einem gesunden Abwehrsystem werden die Pilze jedoch in Schach gehalten und es kann
nicht zu einer Überbesiedelung kommen. Ist das Immunsystem jedoch geschwächt oder wurde
die Darmflora durch eine längere Einnahme von Antibiotika nachhaltig aus dem Gleichgewicht
gebracht, kann es zu Störungen im Verdauungssystem mit den Beschwerden eines Reizdarms
kommen.
Bei einer Überbesiedelung mit Candida Albicans sollte zunächst die Ursache festgestellt
werden. Anschließend erfolgt die Bekämpfung von Candida mit einem antimykotischem Medikament.
Wichtig ist auch, gleichzeitig die Immunabwehr zu stärken und eine gesunde Darmflora
aufzubauen.
Dazu eignen sich Aktivkulturen von Milchsäurebakterien wie Lactobacillus
acidophilus, Lactobacillus rhamnosus und Bifidobacterium. Letzteres ist beispielsweise
im Brottrunk enthalten, welcher aus vergorenem Vollkornbrot besteht.