Antipilzdiät
Die Meinungen über die Wirksamkeit einer Anti-Pilz-Diät gehen weit auseinander. Manche Ernährungswissenschaftler
sind der Meinung, dass ein strenger Zuckerverzicht im Rahmen einer Antipilz-Diät den Pilz Candida albicans
aushungern würde.
Wissenschaftliche Studien gibt es für diese Annahme nicht.
Andere Ernährungswissenschaftler wiederum sind der Meinung, dass Candida zunächst mit einem Antimykotikum
abgetötet werden sollte, danach die Darmflora neu aufgebaut und anschließend eine vollwertige, ballaststoffreiche
Ernährung mit viel Sauermilchprodukten das Aufflackern von Candida verhindern würde.
Die Verfechter der Antipilzdiät verbieten während einer Anti-Pilz-Diät sämtliche Lebensmittel, die Zucker und
Zuckerderivate enthalten. Dazu gehören u.a. Haushaltszucker, Rohrzucker, Kandis, Traubenzucker, zuckerhaltige
Süßigkeiten, Zuckerrübensirup, Honig und Eis. Selbst Süßstoffe bzw. Zuckeraustauschstoffe wie Xylit und Sorbit
sind nicht erlaubt. Milchzucker sowie Cyclamat und Aspartam sind als einzige Süßstoffe erlaubt.
Milchprodukte sind während einer Antipilzdiät ausdrücklich erlaubt. Dazu gehören Naturjoghurt mit lebenden
Kulturen (probiotischer Joghurt), Frischkäse, Weichkäse, Quark, Buttermilch, Trinkmilch, Kefir, Molke und
Créme fraiche. Nicht erlaubt ist Joghurt mit Obstzusätzen.
Nicht erlaubt sind auch alle zuckerhaltigen Getränke wie Limonaden, Obstsäfte, Nektare, aber auch sämtlicher
Alkohol wie Bier, Wein, Liköre etc. Erlaubt sind Kaffee, schwarzer Tee, Kräutertees, Gemüsesäfte, Mineral- und
stilles Wasser sowie mit Süßstoff versetzte Getränke.
Selbstverständlich sind während einer Antipilz Diät auch alle Kuchen und zuckerhaltigen Backwaren sowie
Weißbrot und Brötchen tabu. Erlaubt sind hingegen Vollkornbrot, Knäckebrot und Sauerteigbrote.
Bei den Fleischwaren gibt es nur wenige Ausnahmen, die während der Anti-Pilz-Diät nicht verzehrt werden dürfen.
Dazu gehören mit Zucker oder Honig verarbeitete Dauer- und andere Wurstwaren. Im Zweifelsfall kann man in der
Zutatenliste nachschauen.
Insgesamt sollte auf eine fettarme Ernährung geachtet werden. Kaltgepresste Pflanzenöle, Margarine und Butter
sind erlaubt. Gemieden werden sollten Fette mit einem hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren wie Brat- und
Backfette sowie Kokosfett.
Vollkorngetreide und Produkte aus Vollkornmehl sowie Kartoffeln sind ebenfalls erlaubt. Dagegen sollten
Produkte aus hellem Weizenmehl, Reis, Grieß, Nudeln, Speisestärke, Instant-Saucen und -Gerichte nicht
verzehrt werden.
Ausdrücklich erlaubt und empfohlen ist frischer Fisch ohne Panade. Fischkonserven sind jedoch tabu. Für
eine ballaststoff- und vitaminreiche Kost sind alle Gemüsesorten erlaubt. Obst ist wegen dem enthaltenen
Obstzucker nicht geeignet, dazu zählt auch saures Obst. Während der Antipilzdiät und für eine gesunde
Ernährung überhaupt wird der Verzehr von sämtlichen Soja-Produkten empfohlen. Eier, Nüsse und Samen gehören
ebenfalls auf den Speiseplan, nicht nur während einer Anti-Pilz-Diät.
Fazit
Nur mit einer Anti-Pilz-Diät und ohne antimykotische Medikamente, die den Pilz absterben lassen, kann die
Überbesiedelung mit Candida nicht beseitigt bzw. ausgehungert werden. Erst wenn die meisten Pilze durch die
Einnahme eines Antimykotikums abgestorben und aus dem Darm ausgeleitet sind, kann mit dem Aufbau einer gesunden Darmflora
begonnen werden. Anschließend trägt eine ballaststoffreiche, fettarme und vitaminreiche Ernährung dazu bei,
dass die Darmflora gesund bleibt und zusätzlich das Immunsystem gestärkt wird. Dies sind die einzigen
Voraussetzungen, um ein erneutes Aufflackern von Candida albicans zu vermeiden.